O Cebreiro - Triacastela

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Der Weg nach Triacastela führt zunächst über das Dörfchen Linares. Es ist noch vor sieben, in O Cebreiro gibt es wegen eines Stromausfalls weder Licht noch Wasser. Im Schein der Taschenlampe wurde gefrühstückt und der Rucksack gepackt. Das Duschen sollte von nun an immer erst nach der gelungenen Tagesetappe und vor der Comida stattfinden.
Die schönere Wegvariante über den Paßweg nach Linares hatte ich wegen des frühen Starts noch bei Dunkelheit verworfen, auf dem Weg von Pedrafita nach O Cebreiro hatte ich schon einige Bilder gemacht, sie aber noch nicht gesehen, um meine vier Akkusätze der Digitalkamera zu schonen.
Meine Schuhe (New Balance 990 mit Luftpolster) hatte ich schon vorher ab und an zum Laufen angezogen und dann aber zwei Wochen lang mit Trekkingsocken (zwei Paar, die dann im Wechsel angezogen wurden; kein Waschen!) und Rucksack mit Ballast in der Eilenriede möglichst über Stock und Stein verschärft eingelaufen. Von Blasen blieb ich verschont, aber anderer Tribut musste gezollt werden: El Camino es duro. Dabei hatte ich nur gute 150 km vor mir, manch ein Weggefährte durch Galicia war bereits von Roncesvalles oder noch weiter weg schon zwischen dreißig und vierzig Tagen unterwegs.
Man sieht sich immer wieder, irgendwann im Laufe des Tages, auf dem Camino oder in den seit Jahrhunderten angelaufenen Orten mit ihren Bars, Restaurants und Herbergen.
Jeder hat seinen eigenen Rhythmus, Lauftempo, Pausen; man geht kurz nebeneinder, wechselt ein paar Worte, dann geht es weiter. Die Distanz vergrößert sich allmählich, wie beim kilometerlangen Überholen von Lastwagen, die mit geringer Geschwindigkeitsdifferenz aneinander vorbeikriechen. Zwischen 10.30 und 11.00 Uhr legte ich, abgesehen von den Fotografier-Pausen, eine kleine Rast ein, um etwas zu essen und zu trinken. Dann wurde auch von der Trekkinghose der untere Teil der Hosenbeine abgetrennt, nach elf war die Sonne meist aus dem Dunst heraus und nun stieg zu der eigenen auch noch die Temperatur der Umgebung an.

1) Die Landstraße nach Linares.

 
 

2) Morgenstimmung. Sobald das Licht es zuließ, habe ich Aufnahmen von der Landschaft, den Ortschaften und Gebäuden längs des Camino gemacht.

 
 
 

3) Im Zweifel, immer den gelben Pfeilen nach.

4) Bergauf und bergab mit einigen recht anstrengenden Aufstiegen hat jeder seinen eigenen Rhythmus .

 
 

5) Die kleine Kirche im Gegenlicht.

6) Die Feldabgrenzungen errinnern an die Hinkelsteine bei Asterix und Obelix.

 
 

7) Die Landschaft ist zerteilt durch die allgegenwärtigen Mauern, steingewordene Zeugnisse der Erbteilungen des landwirtschaftlichen Besitzes.

8) Am Horizont das Nebelmeer.

 
 

9) Über den Tälern lasten die Nebelschwaden, noch führt der Camino durch sonnige Landschaften.

10) Eine kleine Kapelle aus Feldsteinen.

 
 

11) Weg am Nordfuß des Monte Calderón bei Filloval. Hier gab es eine kurze Rast, auch um nochmal in den Dumont zu schauen.

 
 
 

12) Bergauf und bergab, nach langen Gefällstrecken sehnt man sich richtig nach einer ordentlichen Steigung. Der Alto de San Roque bald nach Linares und der Alto de Poio nach Padornelo waren mit dem noch ungewohnten Gepäck eine arge Prüfung, aber so schnell vergißt man!

13) Hohlwege, wie hier abgebildet, gibt es viele auf dem Camino.

 
 

14) Das viele Fotografieren unterbricht immer den gerade wiedergefundenen Rhythmus, doch bin ich auch oft nochmals zurückgegangen, um ein Motiv doch noch einzufangen.

15) Für die Augen eines Fotografen ist die längste Strecke nie langweilig. Es gab vor der Abreise viele Gespräche über den Camino und ich versuchte Besonderheiten des Weges zu dokumentieren.

 
 

16) Die allgegenwärtigen Steinmauern im Detail.

17) Mauern, dornige Ranken und leckere Brombeeren.

 
 

18) Licht...

19) ... und Gegenlicht.

 
 

20) Das Dorf Ramil kurz vor Triacastela.

 
 
 

21) Ramil liegt wie verlassen im Schein der Mittagssonne...

22) und ein mächtiger und knorriger Baum scheint ein Symbol zu sein, für den Willen durchzuhalten.

 
 

23) Endlich Triacastela!!! Nun zur Kirche, den Stempel für die Credencial holen.

24) Die Kirche der Parroquia de Santiago de Triacastela.

 
 

25) Ein Platz vor der Bar meiner habitación.

Triacastela ist nur ein kleiner Ort und so geriet ich bei der Suche nach einer anderen Unterkunft, die erste hatte keine Dusche und war erst gegen ein Uhr bezugsfertig, wieder an denselben Señor, der mir dann aber weiterhalf, nachdem er mich nochmals zu der ersten Adresse hatte schicken wollen. Dort hatte ich noch ein großes Glas Wasser getrunken und nach dem Ablegen des Rucksacks kaum meinen linken Arm heben können, so sehr hatten die 11 kg meiner Schulter zugesetzt, zudem war ich total durchgeschwitzt. Erst in Sarria kaufte ich mir ein Sweatshirt, noch ein Stück mehr, und die Morgenkälte biß mir fortan in die Arme, aber so war es viel angenehmer zu gehen. Die wetterfeste Jacke kam oben auf den Rucksack! Viele 'caminantes' wurden von wahren Mochila-Türmen überragt!
Nach dem Duschen und Umziehen, suchte ich mir ein Restaurant aus und erholte mich bei meinem Menü mit sopa, chorizo, einer Flasche Roten und Tarta de Santiago y café con leche. Die Unterkunft war gut, die Leute in Triacastela nett und das Essen sehr schmackhaft und bekömmlich.
 
 
©Texte und Bilder: Folker Wagner Mummenthey